50 Jahre „Skat-Club`73 Südensee“
Man kann sich leicht vorstellen, dass nicht mehr alle 16 Mitglieder, die sich 1973 in der damaligen "Gaststätte Südensee bei Tante Marianne“ zur Gründung des Vereins und zum ersten Spielabend eingefunden hatten, noch Mitglied im Skatclub sind. So begann der Vorsitzende des Vereins, Werner Reuter aus Sörup seine Festansprache beim 50. Jahresfest im Kreisbahnhofshotel Sörup. Zwei aber sind auch heute noch aktiv dabei. Es sind Helmut Carstensen, Sörup-Südensee, der allerdings aus beruflichen Gründen einige Jahre ausgetreten war und Gerda Isfort, Sörup-Winderatt, die dem Club durchgehend treu geblieben ist. Dafür gebührt ihr Dank, zumal sie zunächst als Schriftführerin und später als Kassiererin Vorstandsarbeit geleistet hat, so Reuter und übereichte einen Präsentkorb.
Mit Hilfe der Protokollbücher konnte der Vorsitzende weitere interessante Stationen des Vereins ansprechen. Nach Gründung stieg die Mitgliederzahl sehr schnell an und man hat sich seinerzeit auf die Höchstzahl von 30 Mitgliedern geeinigt. Dadurch gab es sogar viele Jahre eine „Warteliste“, die allerdings heute aufgehoben ist. Vorsitzender des Skatclubs war von der Gründung bis zum Jahre 2007 Helmut Lorenz, Sörup-Südenseeholz, es folgten bis 2011 Helmut Carstensen vor Detlef Hansen jr. und seit 2013 ist Werner Reuter Vorsitzender.
Nach Schließung der Gaststätte Südensee wurde kurzfristig in der Gaststätte „Jordmoos“ in Mohrkirch gespielt und seit 1976 ist das Vereinslokal die Gaststätte „Kreisbahnhofshotel Sörup“. Im weiteren Verlauf gab der Vorsitzende aus den Protokollbüchern noch einige interessante Begebenheiten des Vereinslebens zum Besten. So auch, dass beim 1. Skatfest alle Teilnehmer um 3 Uhr zu Hause sein mussten, obwohl, wie sich später zeigte, das Tanzbein auch noch nach 3 Uhr gern geschwungen wurde. Die Regierung hatte wegen der Ölkrise autofreie Sonntage angeordnet, was morgens ab 3 Uhr galt. Ein anderes Mal war es die Schneekatastrophe von 1978/79, die dem Fest ein frühes Ende bescherte. Es wurde ein „Schneevogt“ bestimmt, der jede halbe Stunde vor die Tür musste, um die Schneelage zu prüfen. Bei Daumen hoch wurde fröhlich weiter getanzt, um dann bei Daumen runter schnellstens den Heimweg anzutreten. Da in dieser Nacht kaum ein Taxi zu bekommen war, musste so mancher den Heimweg durch hohen Schnee zu Fuß antreten.
Dann zog der Vorsitzende Bilanz über das abgelaufene Spieljahr, die Jahresbesten wurden geehrt und die „Trophäen“ verteilt. Pokalsieger wurde Gunther Paspirgilis, Quern, vor Hartwig Jürgensen und Dirk Petersen, beide aus Sörup. Den Claus Peter Nissen Gedächtnispokal gewann Frank Drews, Sörup-Südensee und den Weihnachtspokal Gerda Isfort.
Bei der wenige Tage später stattfindenden Generalversammlung gab Werner Reuter bekannt, dass er für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung stehe. Sein erklärtes Ziel sei es stets gewesen, die „hohe Kunst“ dieses unterhaltsamen Spiels im Verein zu pflegen und zu erhalten und so sei er besonders über drei neue Mitspieler erfreut, die sich angemeldet haben. Zum neuen Vorsitzenden wurde kommissarisch für ein Jahr der langjährige Schriftführer des Vereins Uwe Hansen, Sörup-Mühlenholz gewählt. Ab 2024 steht dann Hartwig Jürgensen, Sörup-Staffel zur Verfügung, der z.Z. noch Ortswehrführer von Sörup-Mühlenholz ist und nicht gleichzeitig beide Posten ausüben möchte. Auch er wurde von der Versammlung schon jetzt einstimmig gewählt. Uwe Hansen dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seinen engagierten Einsatz im Club und überreichte einen Gutschein.
Zu den Spielabenden, die normalerweise am 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr stattfinden, sind auch Gäste willkommen. Vielleicht hat der eine oder andere nach einem solchen Schnupperabend Lust und Interesse, dem Skatclub Südensee als Mitglied beizutreten. Gespielt wird nach den Regeln des Deutschen Skatverbandes.
Hier noch ein kleiner Exkurs zur Geschichte des Skatspiels. Skat gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Zur Begründung heißt es: Skat ist ein Kartenspiel, das geschlechter-, generations- und schichtenübergreifend im Wettkampfformat oder als Freizeitbeschäftigung im Alltag gespielt wird. Lediglich bei der Kartenverteilung spielt Glück eine Rolle, ansonsten wird das Spiel rein durch menschliches Können beeinflusst.
Das Skatspiel führt Menschen verschiedener Altersgruppen, Nationalitäten und Bevölkerungsschichten zusammen, fördert soziale Kompetenzen und Gemeinschaftlichkeit, bringt Spaß und Freude und trägt zur Erholung vom Alltag bei. Das Skatspiel wird von Generation zu Generation häufig innerfamiliär weitergegeben. Zudem fühlen sich der Deutsche Skatverband e.V. sowie zahlreiche Skatvereine für die Erhaltung des Spiels zuständig und organisieren regelmäßige Veranstaltungen und Turniere.
Das Spiel wurde 1813 von einer Reihe angesehener Bürger der Stadt Altenburg auf Grundlage bereits bestehender europäischer Kartenspiele „erfunden“. 1927 wurde das „Deutsche Skatgericht“ gegründet, welches eine Internationale Skatordnung festgelegt hat.
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